Wiedersehen nach 40 Jahren: Christiane Sere-Macabley auf kurzer Stippvisite in Wolfsburg - Französin Helferin bei CVJM-Zeltlagern in Glere/Frankreich - Jugendliche haben vor vier Jahrzehnten mit zur deutsch-französischen Freundschaft beigetragen

Uwe Bader (von links), Christiane Sere-Macabley, Manfred Wille und Ferdinand Uecker
Uwe Bader (von links), Christiane Sere-Macabley, Manfred Wille und Ferdinand Uecker

(31.10.2017) Es war ein herzliches Wiedersehen: In den siebziger Jahren führte der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg mit Jugendlichen aus Wolfsburg in Glère/Frankreich mehrere Zeltlager und Fahrten durch. Bei den Zeltlagern half ihnen Christiane Sere-Macabley, Tochter des damaligen Bürgermeisters Roger Macabley. Jetzt kam sie zu einer Stippvisite in die Volkswagenstadt und wurde durch Uwe Bader, Ferdinand Uecker und Manfred Wille betreut. Beim Rundgang durch die Stadt wurden viele Erinnerungen und Anekdoten aus den Zeltlagern erzählt und häufig gelacht. Christiane Sere-Macabley, die fließend deutsch spricht, fielen wieder viele gemeinsame Aktionen mit deutschen und französischen jungen Leuten ein. Sie lobte die CVJM-Ehrenamtlichen: „Es war sehr mutig von euch, in einem so kleinen Ort ein Zeltlager durchzufürhen.“ Und der ehemalige Teilnehmer Uwe Bader betonte: „Ich habe einen Heidenrespekt vor der Arbeit der Betreuer mit uns Jugendlichen.“

 

Ferdinand Uecker, WAZ-Redakteur Jörn Graue, Christiane Sere-Macabley und Uwe Bader
Ferdinand Uecker, WAZ-Redakteur Jörn Graue, Christiane Sere-Macabley und Uwe Bader

Besonders freute sich Christiane Sere-Macabley über eine CVJM-Briefmarke mit dem Zeltlager in  Glere als Motiv und einem Bild des thailändischen Künstlers Nuttee Kosaiphat aus Chiang Mai mit einem spielenden Elefanten und Löwen, die friedlich gemeinsam Volleyball spielen. „Dies soll zeigen, wie wir im Kleinen vor 40 Jahren zur deutsch-französischen Freundschaft mitbeigetragen haben“, stellte Manfred Wille fest. Zum Schluss des Besuchs vereinbarten die Vier in Kontakt zu bleiben und sich bald wieder zu besuchen. „Wir werden noch andere Zeltlager-Teilnehmer von damals ansprechen“, so Uwe Bader und Ferdinand Uecker.

 

Das Zeltlager in Glere als Motiv für eine CVJM Briefmarke zum 60-jährigen Jubiläum des CVJM Wolfsburg
Das Zeltlager in Glere als Motiv für eine CVJM Briefmarke zum 60-jährigen Jubiläum des CVJM Wolfsburg

Glere: Ein kleiner Ort im französischen Jura ist Ziel von drei Zeltlagern in den siebziger Jahren und weiterer Fahrten - schöne Zeit - viele Aktivitäten und Rundfahrten - prima Erinnerungen - unvergessen

 

 1973 fuhren zuerst Wolfsburger CVJM-Mitarbeiter in das Französische Jura, um einen Zeltplatz für das nächste Zeltlager 1974 zu suchen. Im kleinen Dörfchen Glere am Fluß Doubs fanden sie einen geeigneten Platz und nette Menschen, die sie gastfreundlich aufnahmen. 1974, 1976 und 1978 schlugen jeweils gut 60 Wolfsburger ihre Zelte in diesem schönen Tal auf. Viele Aktvitäten, kleinere und größere Rundfahrten bis nach Italien, in die Schweiz, die Schluchten des Verdun, Nizza und Monaco rundeten das Programm ab. Auch danach fuhren Wolfsburger Jugendliche immer wieder gern nach Glere, ein Ort mit rund 200 Einwohnern.

 

Ich berichte über die Erinnerungen an das Zeltlager junger Wolfsburger. Ich war damals eine junge Bewohnerin des Dorfes Glere am Fluss Doubs in Frankreich..

 

 Der Sommer in den Bergen der französischen Jura wird charakterisiert durch die große Hitze, die sich abwechselt mit heftigen Gewittern. Wie konnten sich in diesem Gott verlassenen Nest auf dem Lande drei Personen verirren in diesem Sommer 1973, als sie plötzlich vor der Tür unseres Hauses standen. Mein Vater war (und ist) Ortsbürgermeister. Ich bin 14 Jahre alt. Meine Mutter ruft mich und sagt mir: „Sie sprechen deutsch. Verstehst du, was sie sagen?“ Ich lerne auf dem Gymnasium seit zwei Jahren deutsch. Die Sprache gefällt mir und ich gebe mir Mühe, den Wortschatz zu lernen und mich mit dem Klang der Sprache vertraut zu machen. Im Augenblick helfen mir die geringen Kenntnisse nicht, die Personen vor dem Haus zu verstehen. Dann fällt plötzlich das Wort „Campingplatz“ und alles klärt sich auf. Meine Mutter gibt mir die Anweisung, die jungen Leute zu Jean zu begleiten, einem Bauern des Dorfes, der vielleicht einen Ort zum Camping vorschlagen könnte. Jean ist ein sehr liebenswerter Mensch und sofort bereit zu helfen. Er schlägt mir vor, das Trio zu begleiten bis zum Feld am Ende des Dorfes und zu fragen, ob dieser Ort ihnen zusagt.

 

 Auf dem Weg diskutiert das Trio auf deutsch und die Situation amüsiert mich. Die jungen Leute sind mir sympathisch. Sie sind wenig anspruchsvoll, denn das Feld scheint ihnen zu gefallen. Es liegt auf einem leichten Hügel und wenige Meter vom Fluss entfernt, wo man Baden kann.

 

 Als wir wieder im Dorf zurück sind, weiß ich nicht, wie wir Jean erklären sollen, dass die drei Jungen nächstes Jahr mit einer Jugendgruppe kommen möchten. Ich verstehe immer noch nicht, woher sie kommen und warum ihre Wahl ausgerechnet auf mein kleines Dorf gefallen ist, das abseits aller großen Straßen liegt.

 

 Ein Jahr vergeht und der Sommer ist wie immer erfüllt von der Arbeit auf dem Feld und im Wald, mit dem Ernten von Früchten und Gemüse, mit Marmelade kochen und in die Gläser einfüllen. Auf dem Lande helfen die Kinder den Erwachsenen bei allen Arbeiten und ich mache mit.

 

Ich erfahre, dass die Deutschen angekommen seien und ihre Zelte aufbauten. Aber wie viele sind es denn und wie werden sie ihre Tage auf dem Feld verbringen?

 

Bald ist ein hübsches „Indianerdorf“ mit spitzen weißen Zelten aufgebaut auf dem Feld von Jean. Die Mädchen und Jungen scheinen sich zu kennen und sich gut zu verstehen. Sie scheinen sehr ruhig im Vergleich zu jungen Leuten aus meiner Schule, die oft ungehemmt sind. Bald zieht der VW-Minibus regelmäßig seine Runden über den Dorfplatz und ich erkenne sein Motorgeräusch schon von Zuhause aus. Er brummt und summt.

 

Ich lerne eine Gruppe von Wörtern auswendig, bis ich sie ohne größere Schwierigkeiten aussprechen kann. Dann finde ich auch die Stadt Wolfsburg auf der Deutschlandkarte. Mein Gott, ist das weit weg!

 

Die drei jungen Leute vom vorigen Jahr sind zurückgekommen. Dazu noch andere Mädchen und Jungen aus Wolfsburg. Ich werde im Camp immer gut empfangen, wenn ich zu Besuch komme. Ich muss gestehen, ich bin neugierig, diese jungen Leute kennenzulernen, die von so weit her kommen und es freut mich, in ihrer Gesellschaft zu sein.

 

Zwei Jahre später hat das Motorgeräusch des VW von neuem das Dorf durch tönt und das Lager der weißen Zelte ist wieder da. Meine Freunde waren zurück! In diesem Jahr hatte ich sogar das Privileg, in den berühmten Minibus einzusteigen.

 

Am Ende der achtziger Jahre entstand im Dorf ein „wirklicher“ Campingplatz mit einem kleinen Schwimmbad und sogar Holzhütten, die Leute aufnahmen, die dort ihre Ferien verbringen wollten.

 

 

 

Euch CVJMerinnen und CVJMern aus Wolfsburg herzlichen Dank!

 

 

 

(Die Geschichte wurde freundlicherweise von Marlene Hörmann übersetzt. DANKE!)

 

 

 

Deutsch-französische Freundschaft: Mit jungen Menschen begann es - eine junge Französin erinnert sich über CVJM-Zeltlager in den siebziger Jahren in Glère

 

 

 

Je relate le souvenir du camp de jeunes des Wolfsburg en tant que jeune habitante du village der Glere. L’été dans les montagnes du Jura français est caractérisé par de fortes chaleurs alternant avec de violents orages.

 

 

 

Alors que pouvaient bien trouver à ce coin reculé de campagne les trois personnes qui se présentent cet été 1973 à la porte de la maison familiale, mon père étant le maire du village ?

 

 

 

J’ai 14 ans, ma mère m’appelle et me dit : « Ils parlent allemand, est-ce que tu comprends ce qu’ils disent ? »

 

 

 

J’apprends l’allemand au collège depuis 2 ans. La langue me plait, je la trouve étonnante et je m’évertue à mémoriser son vocabulaire et à me familiariser avec ses sons.

 

 

 

Pour autant, dans l’instant présent, mes petites connaissances ne me permettent pas de comprendre les personnes devant moi. Puis le mot « Camping Platz » fait surface et soudain tout s’éclaire.

 

 

 

Ma mère me donne alors la consigne d’accompagner les trois jeunes hommes chez Jean, paysan au village, qui pourrait avoir un lieu de camping à proposer.

 

 

 

Jean est un être très aimable, il accepte de rendre service et me propose à son tour d’accompagner le trio jusqu’à son champ à l’extrémité du village et de demander si le lieu leur convient.

 

 

 

Chemin faisant le trio discute en allemand et la situation m’amuse. Ils me sont sympathiques et paraissent peu exigeants car le champ parait convenir. Il est sur une légère butte, à quelques mètres de la rivière, où l’on peut se baigner.

 

 

 

De retour au village, je ne sais pas comment nous réussissons à expliquer à Jean que les trois garçons reviendront l’année suivante avec un groupe de jeunes !

 

 

 

Je ne comprends toujours pas d’où ils viennent et pour quelle raison leur choix s’est arrêté à mon si petit village totalement inconnu et à l’écart des grands axes routiers. De plus, les activités sportives et culturelles sont accessibles en ville à 45 km de là, par une route tortueuse.

 

 

 

Une année passe et l’été est marqué comme toujours par les travaux des champs ou de la forêt, la cueillette des fruits et des légumes, la réalisation de confitures et de conserves…A la campagne, les enfants aident les adultes dans tous les travaux et j’y participe.

 

 

 

J’apprends que « les allemands » sont arrivés et installent leurs tentes. Ah bon mais combien sont-ils et comment vont-ils occuper leurs journées sur ce champ ?

 

 

 

Bientôt un joli « village d’indiens » avec des tentes blanches pointues est monté sur le champ de Jean.

 

 

 

Les jeunes filles et garçons semblent se connaitre et bien s’entendre, ils paraissent très calmes en comparaison des jeune délurés de mon collège.

 

 

 

Bientôt le mini bus VW (WOB ??) sillonne régulièrement la place du village et je reconnais son bruit de moteur caractéristique depuis la maison : il ronronne !

 

 

 

Les lettres CVJM figurent sur le véhicule avec l’explication de mots. Je comprends le sens du C, pas celui du V, un peu celui du J et du M.

 

 

 

J’apprends tout de même le groupe de mots par cœur jusqu’à ce que j’arrive à le prononcer sans trop d’accroc. Je situe aussi la ville de Wolfsburg sur la carte d’Allemagne, Dieu que c’est loin !

 

 

 

Les trois jeunes gens de l’an passé sont revenus, j’apprends à les connaitre ainsi que d’autres filles et garçons du groupe. Je suis toujours bien accueillie au camp lors de mes visites. Il faut dire que je suis curieuse de ces jeunes venus de si loin et suis contente de trouver de la compagnie parmi eux.

 

 

 

Deux ans plus tard, le bruit du moteur du VW a de nouveau traversé le village et le camp de tentes blanches a refait surface. Mes amis étaient de retour !

 

 

 

Cette année là, je crois même que j’ai eu le privilège de monter quelques fois à bord du fameux mini bus pétaradant !

 

 

 

Fin des années 80, le village s’est équipé d’un véritable terrain de camping, d’une petite piscine et même de huttes en bois pouvant accueillir les vacanciers.

 

 

 

Merci à vous !

 

Christiane