Sportjugend Niedersachsen: Goldene Ehrennadel und Pudelmütze für Manfred Wille vom CVJM Wolfsburg - Vorsitzender Thomas Dyszack lobt vorbildlichen Einsatz und die vielen Ideen für Menschen am Rand der Gesellschaft - einige Gedanken zur Zeit in der Sportjugend

(09.09.2017) „Dies ist eine schöne Wertschätzung meiner Arbeit in der Sportjugend Niedersachsen“, freute sich Manfred Wille vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg: Vom Vorsitzenden der niedersächsischen Sportjugend, Thomas Dyszack, erhielt der christliche Sozialsportler während der Vollversammlung in der Akademie des Sports in Hannover die Goldene Ehrennadel für seinen Jahrzehnte langen Einsatz für junge Menschen im und außerhalb des Sports.

SJN-Vorsitzender Thomas Dyszack (links) übergibt Manfred Wille die Urkunde, Nadel und Pudelmütze
SJN-Vorsitzender Thomas Dyszack (links) übergibt Manfred Wille die Urkunde, Nadel und Pudelmütze

„Manfred Wille hat sich vorbildlich für Menschen am Rande der Gesellschaft einsetzt, ist „Erfinder“ vieler Aktionen im Sport wie der Pausenliga in Westhagen – und er hat immer wieder neue Ideen“, nannte Thomas Dyszack einige Gründe für die Auszeichnung vor den 100 Anwesenden der Versammlung. „Außerdem vergisst er die Sportjugend nicht bei seinen Dankeschön-Postkarten aus der ganzen Welt“, fügte er schmunzelnd hinzu. „Er ist erst der siebte Geehrte in der SJN, der mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet wird – es ist eine große Ehre für Manfred“, erzählte Dyszack. Manfred Wille erhielt neben der  

Sitzend von links nach rechts: Thorben Steguweit, Norbert Engelhardt, Tim Wilhelmi und Stehend von links nach rechts: Reiner  Sonntag, Dennis Bartels, Manfred Wille, Ulrike Marszk, Thomas Dyszack
Sitzend von links nach rechts: Thorben Steguweit, Norbert Engelhardt, Tim Wilhelmi und Stehend von links nach rechts: Reiner Sonntag, Dennis Bartels, Manfred Wille, Ulrike Marszk, Thomas Dyszack

Ehrennadel und Urkunde auch eine Pudelmütze mit dem SJN-Logo. „Wir haben sie extra für Manfred angefertigt, denn er trägt sie gern auf seinen Reisen und wirbt so für uns“, sagte Frank-Michael Mücke von der Sportjugend. Der Präsident des LandesSportBundes (LSB), Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, und LSB-Vorstandsvorsitzender Reinhard Rawe gratulierten und bedankten sich bei ihm und die Delegierten aus Fachverbänden und Sportbünden zollten stehend Applaus für den Geehrten. Auch die beiden Wolfsburger Ina und Swen Schinzel gehörten zu den Gratulanten. 

Einige Weggefährten: Reinhard Rawe (von links), Thomas Dyszack, Manfred Wille, Norbert Engelhardt, Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Klaus Witte und Gerd Bücker
Einige Weggefährten: Reinhard Rawe (von links), Thomas Dyszack, Manfred Wille, Norbert Engelhardt, Dr. Wolf-Rüdiger Umbach, Klaus Witte und Gerd Bücker

Für Manfred Wille ist die Sportjugend „ein Daumendrücker, Mutmacher, Unterstützer und Ideengeber, der positiv - manchmal auch kritisch - unsere Aktionen begleitet hat.“ Für die SJN-Verantwortlichen hatte er eine Überraschung mit im Rucksack dabei: Ein farbiges und fröhliches Bild mit Volleyball spielenden Elefanten als kleines Geschenk. Und zum Abschluss der Ehrung versprach er, „wenn die Rahmenbedingungen stimmen, mache ich noch einige Jahre weiter.“

Anschließend wurden dann von der Versammlung verschiedene Punkte diskutiert. Vorsitzender Thomas Dyszack dankte besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die steile Organisation der Vollversammlung: Britta Gerlach, Berit Eisenkolb, Frank-Michael Mücke, Thekla Lorenz, Britta Nordhause, Tobias Fricke, Laura Anisi und Andrea Britz.

 

Wie dies so ist: Beim Mittagessen gab es einen interessanten Gedankenaustausch mit einem Vertreter des Tischtennis-Verbandes über die Tischtennis-Pausenliga (von den Grundschülerinnen und Grundschülern liebevoll "Ping-Pong-Pausenliga" getauft).

 

Übrigens: Vor Beginn der Vollversammlung diskutierten Immacolata Glosemeyer (SPD-Landtagsfraktion), Volker Meyer (CDU-Landtagsfraktion), Julia Hamburg (Fraktion von Grüne/Bündnis 90), Grigorios Aggelidis (FDP-Landtagsfraktion) und Thomas Dyszack (Sportjugend Niedersachsen) mit Moderator Dennie Klose über die Vorstellungen der Fraktionen zu Jugend und Sport.

 

Klemens Neumann
Klemens Neumann

Einige Gedanken auf der Fahrt zur Ehrung - Sportjugend:  mehr Lust als Last

 

Als ich am Samstagmorgen im Auto saß und zum Bahnhof fuhr, dachte ich über die Ehrung nach, über die Zeit in der Sportjugend. Ich erinnere mich noch an das Jahr 1976. Wir als CVJM wollten Mitglied im LandesSportBund Niedersachsen werden, wir wollten innerhalb der Verbandstrukturen aktiv werden und nicht gegen bestehende Strukturen arbeiten. Dies hatte uns auch der CVJM-Landesverband Hannover so geraten. Ein Vertreter des Sports vom Sportbund (?) oder vom Volleyballkreis (?), ich erinnere nicht mehr so genau, auch nicht an den Namen, ich weiß nur noch, es war eine Wohnung in der Stadtmitte, half uns beim Ausfüllen der Unterlagen. Und es klappte. Einige

Rolf Müller vom CVJM Deutschland
Rolf Müller vom CVJM Deutschland

Wochen später waren wir Mitglied im LSB und durften an den Spielrunden im Volleyball – wir sind in der ersten Saison ungeschlagen aufgestiegen – und im Tischtennis teilnehmen. Die ersten TT-Spiele fanden im Gottesdienstraum der St. Marienkirchengemeinde statt – einige auswärtige Spieler waren zum ersten Mal seit ihrer Konfirmation wieder in der Kirche. Die Sportjugend hat auch gleich einen Zuschuss für unser Zeltlager in Glere/Frankreich gewährt - wie dann später bei weiteren Zeltlagern in Jugoslawien/Slowenien und Frankreich mit jungen Menschen aus Wolfsburg

Ortraud Heise (von rechts), Peter Losch und Manfred Wille
Ortraud Heise (von rechts), Peter Losch und Manfred Wille

und internationalen Freizeiten in Oslo/Norwegen und Athen/Griechenland mit dem dortigen CVJM. 1983 wurden wir bei einem Fußballturnier der Jugendförderung ausgeladen, weil wir russlanddeutsche Jugendliche im Team hatten. Auch sonst war sportliche Jugendsozialarbeit nicht ein durchzuführen. Rolf Müller, damals Sportreferent des CVJM Deutschland, sagte zu mir, „dann kommt doch zum CVJM“. Ebenso reagierte Klemens Neumann von der Wolfsburger Sportjugend und der VW-Sportförderung. Und Friedrich Mevert vom LSB, der besonders von unserer Arbeit im Jugendstrafvollzug begeistert war. Und Klaus Witte, den ich einmal bei einem Lehrgang in Sörgel kennengelernt habe. Und so haben wir uns voll in die Sportjugend eingebracht und es nicht bereut. Kurze Zeit später

Frisbeegolf-Parcour beim Jugendleiterlehrgang
Frisbeegolf-Parcour beim Jugendleiterlehrgang

stellte ich in der Sportjugend unsere Arbeit mit deutschstämmigen Spätaussiedler in einer Sitzung vor. Mit „einem Lasso“ haben mich dann Erika Kunze und Klemens Neumann für den Jugendausschuss auf dieser Sitzung „eingefangen“ und mehr als 15 Jahre bin ich dabei geblieben. Mit Ortraud Heise, Anja Geffers, Peter Losch und Armin Marmorowski haben wir dann die Sportjugend „aufgemischt. Jugendleiter-schulungen (mit dem Bau einer Frisbeegolf-Anlage), Ferien-Fußballturniere in Westhagen, Sportmobil-Einsätze im Flüchtlingsheim in Wolfsburg-Fallersleben, Begleitung von Familiennachmittagen in der Sporthalle des CVJM usw.. Später kam Oliver Hennicke und zum Beispiel Mitternachtssport in Westhagen dazu – der Vorläufer der WesthagenNächte.

Wolfgang Wellmann (von links oben), Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann und Manfred Wille auf einer Briefmarke des CVJM Wolfsburg
Wolfgang Wellmann (von links oben), Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann und Manfred Wille auf einer Briefmarke des CVJM Wolfsburg

1987 stellte ich im Ausschuss der SJN die Thematik „Sport mit Spätaussiedlern mit Unterstützung von Wolfgang Wellmann vor. Später wurde dann die Aktion „Sport für alle – Sport mit Spätaussiedlern“. Wir – Reinhard Rawe, Karl-Heinz Steinmann, Wolfgang Wellmann und ich - als „vierblättriges integratives Kleeblatt“ haben viele Ideen und Impulse in den organisierten Sport gebracht. Bei der Vollversammlung der SJN habe ich die Gelegenheit genutzt,

Kinder beim Lauf für Frieden und Toleranz 2008 in Westhagen auf der Titelseite des LSB-Magazins
Kinder beim Lauf für Frieden und Toleranz 2008 in Westhagen auf der Titelseite des LSB-Magazins

mich persönlich beim damaligen LSB-Präsidenten Günter Volker zu bedanken. Er hat sich sehr, sehr darüber gefreut. Ich erinnere mich nochdaran, als Reinhard Rawe in seinem alten Golf nach dem Hearing von Deutschen Sportbund (jetzt: Deutscher Olympischer Sportbund) und Bundesministeriums zum Frankfurter Flughafen brachte. Aber die Unterstützung durch die LSB-Publikationen sind nicht zu unterschätzen. Kurt Hoffmeister und Siegfried Weis haben viele Aktivitäten begleitet, später dann Katharina Kümpel, Stephan Hartung und Tobias Fricke. Über diese Anfangszeit gibt es sicherlich noch viele Geschichten zu erzählen wie zum Beispiel unser Besuch mit Havelberger und Sulinger Schülerinnen und Schülern im Rahmen unserer Paddeltour zur deutschen Einheit 1990 beim damaligen Präsidenten des Internationalen Olympischen Komittees in Lausanne.

Havelberger, Sulinger und Wolfsburger Kinder beim Präsidenten des Olympischen Kommitees, Juan Antonio Samaranch, in Lausanne
Havelberger, Sulinger und Wolfsburger Kinder beim Präsidenten des Olympischen Kommitees, Juan Antonio Samaranch, in Lausanne

Weitere Aktionen kamen dazu wie Schwimmkurse, die WesthagenNächte, die Läufe für Frieden und Toleranz“, die Idee der Pausenliga und des Pausensports. Ab 2004 übernahm LSB-Präsident Professor Dr. Wolf-Rüdiger Umbach mehrfach Schirmherrschaften mit Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke für einige Initiativen, 2006 war SJN-Vorsitzender Gerd Bücker Schirmherr für die Fußball-Finalrunde der Pausenliga, Karl-Heinz Steinmann förderte Kinder-Volleyballturniere mit Jürgen Berkle und Peter Ibrom vom Volleyball-Verband (NWVV), Thomas Dyszack gehört seit einigen Jahren zu den Daumendrückern der CVJM-Pausenliga. Ein besonderes Format waren die „Läufe für Frieden und Toleranz“ 2004 und 2008 – fast ganz Westhagen war auf den Beinen, Schülerinnen und Schüler

Frank-Michael Mücke (schwarze Jacke) bei der WesthagenNacht
Frank-Michael Mücke (schwarze Jacke) bei der WesthagenNacht

Junge und Junggebliebene. Dies war nur mit Unterstützung von Frank-Michael Mücke, Andrea Schneider, Elke Meyer, Hans Grote, Jennifer Osthus, Christa Lange, Norbert Engelhardt, Faris Jumah möglich. Und jetzt fördert das Programm „Sport integriert Niedersachsen“ mit Roy Gündel Sportgruppen mit Kindern. Natürlich sind diese vielen Aktionen nicht mit Hilfe von CVJMerinnen und CVJMern möglich: Ferdinand Uecker, Hans-Jürgen Wille, Charlotte Wille, Artur Stark, Michael Meixner, Robert Fischer, Michael Kühn, Mareile Pieper, Emma Leicht, Eduard Schöner, Alexander Bolger, Daniel Stahl, Marcio Holzer, Valerie Seifried ….Und Schulen, Kirchen, Vereine, Gruppen, Gemeinschaften, CVJM, Caritas, Diakonie, Kindergärten, Stadtteilarbeit, Politik und Politiker, Stadt Wolfsburg, Wolfsburger Zeitungen, Fachzeitschriften, Verbände, Stadtsportbund, Spender und Sponsoren, Daumendrücker und Mutmacher, Einzelpersonen, Lehrerinnen und Lehrer ....

 

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