130 Gefängnis Rennelberg: jetzt Justizvollzugsanstalt Braunschweig - selbstständig - Jubiläumsfeier - Andacht - Musik - Grußworte - bunter, farbenfroher Fächer als Geschenk - CVJM fährt regelmäßig in die JVA - Opfer nicht vergessen

(05.07.2015) 130 Jahre Gefängnis Rennelberg: Ein Grund zum Feiern und Nachdenken! Sein 130-jähriges Jubiläum feierte jetzt die Justizvollzugsanstalt (JVA) Braunschweig – genauer: die Abteilung Braunschweig der Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel. Den vor gut vier Jahren verlor das Untersuchungsgefängnis seine „Selbstständigkeit“ und wurde wie andere JVA Teil von Wolfenbüttel. Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg fährt öfter zum Beachvolleyball, Fußball, Tischtennis und zu Brettspielen in die JVA.

Auch bei der Jubiläumsveranstaltung stand natürlich Sicherheit im Vordergrund. Namenskontrolle, Passkontrolle, keine Handys …. Dann wurden die Gäste in die Gefängniskirche geleitet und erhielten so einen ersten Einblick die JVA. Obwohl: unter den Besucherinnen und Besuchern viele ehemalige Mitarbeiter – aber auch Ehrenamtliche - waren. Sie kannten sich schon gut im Gebäude aus.

Die Feier begann mit einer Andacht: Der katholische Pastoralreferent Franz-Josef Christoph zog eindrucksvoll eine Parallele zwischen dem Kreuz und der Situation von Gefangenen (aber auch von Bediensteten) im Gefängnis. Musikalisch wurde der geistliche Input vom evangelisch-lutherischen Amtsbruder Martin Burgdorf umrahmt. Detlef Schumann, stellvertretender Anstaltsleiter, beschrieb den Werdegang der Braunschweiger JVA. Die ehemalige Leiterin der JVA, Krimhild Timmermans-Eike, zeigte aus ihrer fast 20-jährigen Tätigkeit in Braunschweig prägnant Strafvollzug auf. Es schloss sich der Vorsitzende des Personalrates, Stefan Ksienzyk, an. Michael Haustein, stellvertretender Landesvorsitzender des Verbandes Niedersächsischer Strafvollzugsbediensteter (VNSB) nannte wegweisende Impulse aus Braunschweig bei der Gründung der Organisation und Götz-Rüdiger Kliesch stellte die Aufgaben des Heimbeirates der Braunschweiger JVA vor. Manfred Wille vom CVJM Wolfsburg überbrachte die Grüße von Sozialsportlerinnen und Sozialsportler und einen bunten, farbenprächtigen Fächer aus Chiang Mai/Nordthailand mit der Aufschrift „130 Jahre JVA Braunschweig“ verbunden mit einer humorvolle, aber auch nachdenklichen Geschichte (siehe unten).

Im Anschluss der Feier bestand für die rund 50 Gäste die Möglichkeit, an Führungen - unter anderem durch Mareike Knappe - durch die JVA teilzunehmen. Dabei erzählten die Pensionäre immer wieder eine Anekdote nach der anderen. Ein fettes Dankeschön an Carsten Küther für die gute Organisation der Veranstaltung – auch an Dietmar-Gero Meyer, Oliver Grau, weitere JVA-Mitarbeiterinnen und JVA Mitarbeiter und an die hauseigene Küche. DANKE!

Deutlich wurde während dieser Veranstaltung wieder, dass Straftätern geholfen werden muss. Wichtig ist aber auch, dass vorbeugend noch mehr für jüngere und ältere Menschen getan werden muss. Und dadurch werden Menschen nicht zu Täter und andere Menschen nicht zu Opfern!!!

Mehr Informationen zur JVA Braunschweig im Internet (hier klicken). Auf diesem Internetauftritt gibt es noch zahlreiche Artikel wie Sport im Gefängnis: "Mit Jesus Christus am Ball" - CVJM-Senioreninitiative stellt die Arbeit des CVJM Wolfsburg vor - Magazin "Anstöße" - Hameln, Wolfenbüttel, Braunschweig - viele Unterstützer - Vereine, Kirchen, Schulen, Gruppen fahren mit – DANKE" (hier klicken) "Beachvolleyball im Gefängnis: Wolfsburger Sozialvolleyballerinnen und Sozialvolleyballer fahren zum Sportvergleich in die Justizvollzugsanstalt Braunschweig - guter Einblick in den Gefängnisalltag" (hier klicken). Auf dem Internetauftritt www.westhagener-pausenliga.de gibt es zahlreiche Artikel - auch über vorbeugende Aktionen.

Guten Morgen, mein Name ist Manfred Wille und ich komme vom Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg. Wir engagieren uns seit über 40 Jahren besonders mit Sport im Strafvollzug – zuerst in der Jugendanstalt Hameln und dann in den Justizvollzugsanstalten in Wolfenbüttel und in Braunschweig.

Ich bin ein Globetrotter, ich reise gern in der Welt herum. Manchmal fliege ich ins Goldene Dreieck am Mekong-Fluß – Myanmar, Laos und Thailand. Das Goldene Dreieck ist Ihnen sicherlich bekannt. Immer wenn ich nach Deutschland zurückkomme, kontrolliert mich auf dem Flughafen Langenhagen der Zoll, die Bundespolizei fragt mich, ob ich weißes Pulver in der Tasche habe, und mein Arzt saugt mir gleich Blut ab. Jetzt wissen Sie, wo ich im Mai diesen Jahres für drei Wochen gewesen bin

Eines Tages gehe ich über den Basar in Chiang Mai. Sie kennen sicherlich diese Basare aus Asien von eigenen Reisen und aus Filmen und Reportagen. Ich sehe einen bunten, farbenprächtigen Fächer. Auf ihm steht „130 Jahre JVA Braunschweig“. Ich denke mir, dass glaubt mir keiner in Braunschweig. Den Fächer musst du unbedingt kaufen. Ich feilsche, setzte Leib und Leben, meine Kreditkarte, und nach einiger Zeit des Feilschen habe ich den Fächer.

Aber Halt! Auf dem Fächer ist ein Elefant zu sehen. Und auf dem Elefanten ein Mahout – ein Elefantenführer. Wer ist wer? Stellt der Elefant Einsitzende dar und der Mahout sind die Bediensteten? Oder ist der Mahout ein Knacki und der Elefant sind die Bediensteten? Oder sind manchmal die Bediensteten der Elefant und tragen Einsitzende und umgekehrt?

Oder ist der Mahout die Anstaltsleitung und der Elefant sind die Bediensteten? Oder trägt die Anstaltsleitung die Bediensteten und umgekehrt?

Oder ist der Elefant die Justizvollzugsanstalt Braunschweig und der Mahout das Justizministerium? Oder der Elefant ist das Justizministerium, der die JVA trägt. Oder mal so und mal so?

Wir wünschen Ihnen und ich wünsche Ihnen für die nächsten Jahre viel Erfolg, immer genügend Gelder und Personal für Ihre Arbeit, keine Ausbrüche, Zuversicht, Wertschätzung und Gottes Segen.