"Sport und mehr" in Westhagen: 39. Freizeitvolleyball-Turnier um den "Oberbürgermeister-Pokal" beim Wolfsburger CVJM - toller Sport mit Vielfalt - Afghanistan Volleys siegen - Sammeln für junge Menschen - Stadtvertreter Robin Scheil lobt jahrzehntelangen Einsatz des CVJM - "entspanntes Turnier" - "beim nächsten Mal wieder dabei"
(07.05.2023) Unter dem Motto „Sport und mehr“ richtete
der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg zum 39. Mal das Freizeitvolleyball-Turnier um den „Oberbürgermeister-Pokal“ im Rahmen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ und
"Teilhabe und Vielfalt" des LandesSportBundes und des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ im Schulzentrum Westhagen aus. Startgebühr war selbstgebackener Kuchen für die gemeinsame Kaffeetafel. So
buk David Behrend vom Breitensportverein Lehndorf für die Wolfsburger eine leckere Torte mit dem Logo CVJM. Eine tolle Idee! Übrigens: Dieses kurzweilige und multi-kulti Turnier fand im Rahmen
des 70-jährigen Vereinsjubiläums des CVJM Wolfsburg statt.
In der Sportandacht betonte Manfred Wille, dass "bei unserem Turnier Vorurteile abgebaut und alle aus vielen Teilen dieser Welt Spaß und Freude gemeinsam haben sollten". Und dann legten die Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler los. Unter den Sozialvolleyballerinnen und Sozialvolleyballernauch Geflüchtete aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, dem Iran, der Ukraine, Zugewanderte aus Thailand, Brasilien, Italien, Ghana, Frankreich, Kolumbien deutschstämmige Spätaussiedler, Brasiliendeutsche und einige mehr - gelebte Vielfalt im organisierten Sport. Es entwickelte sich flotter ein Sport. Nach der Vorrunde stärkten sie sich bei Kaffee, Tee und Kuchen – Kuchen fürUnd alle zeigten Herz: Für Jugendliche aus dem ACJ / YMCA Valparaiso in Chile spendeten sie 200 Euro für Jugendliche, die durch den verherenden Brand ihre Heimat verloren haben. das gemeinsame Buffet war Startgebühr.
Im Finale setzte sich die Afghanistan Volleys gegen den CVJM Wolfsburg mit 2:0 Sätzen durch. Es folgten das Thünen-Institut Braunschweig, Breitensportverein Lehndorf, CVJM Kunterbunt, YMCA Ukrainian Volleys und der CVJM Brandenburg.
Während der Siegerehrung lobte Robin Scheil, Vorsitzender des Sportausschusses, den jahrzehntelangen Einsatz des CVJM. Besonders wurde den Ehrenamtlichen Alena Rudnizki, Valeri Seifried, Michael Kühn, Michael Meixner, Jan List, Mortaza Mohammady und Manfred Wille für die Ausrichtung des kurzweiligen Turniers gedankt. Dankbarer Beifall. Außerdem erhielt Marco Gedra für seinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz ein farbenfrohes Bild mit Volleyball spielenden Elefanten (zum Artikel hier klicken). Anschließend erhielt die Vertretung der Afghanistan Volleys den Oberbürgermeister-Pokal.
Olivier Hirchler vom Thünen-Institut war begeistert von diesem Freizeitvolleyballturnier: "Es war sehr gut und ich freue mich über unseren 3. Platz. Es war ein sehr vielfältiges Turnier. Beim nächsten Mai bin ich wieder dabei."
Der CVJM Wolfsburg bietet verschiedene Gruppen an. Informationen telefonisch 05361/62813.
Zu guter letzt: Rahmenbedingungen für solche Freizeitturniere und für Ehrenamtliche müssen stimmen. Die Zuschauertribüne ist seit Wochen geschlossen. So konnte das Turnier nicht beworben werden. Es ist immer schön für den Stadtteil Westhagen, wenn Zuschauerinnen und Zuschauer auf der Tribüne sitzen. Auch das gemütliche gemeinsame Kaffeetrinken konnte nicht wie gewohnt im Foyer stattfinden.
Auch der "Sicherheitscheck" der Halle ist heftig. 15 Minuten lang musste vor dem Turnier die Halle kontrolliert werden. Notausgänge, Geräteräume, Umkleideräume, Gänge, Treppen usw. Nach dem Turnier die gleiche Übung. Und da junge Leute in der Nähe der Halle waren, noch ein zweites Mal. Und natürlich eine halbe Stunde nach dem Abschließen eine erneute Kontrolle - insgesamt fast eine Stunde. So werden Ehrenamtliche nicht unterstützt, vielmehr nicht wertgeschätzt und vergrault.
Erspart ein gesundes
Vorurteil das
Nachdenken?!
Als ich nach Frankfurt im Zug saß, telefonierte eine Frau mit einem Kopfhörer. Ihr könnt euch die Lautstärke leicht vorstellen. Früher, als es noch Schallplatten gab, ist es in den Musikläden häufig passiert, dass ich leise zu meinen Kumpels gesagt habe, die Musik gefällt mir. Die Zuhörenden haben dies aber als lautes Rufen wahrgenommen. Ich habe mich im Zug gleich weggesetzt.
Als ich jetzt nach Bremen im Zug saß, hat sich ein Pärchen weit weg voneinander gesetzt und unterhalten. Ihr könnt euch vorstellen, wie laut es im Abteil war. Es war früh morgens und keiner und keine konnte sich ausruhen. Ihr könnt euch leicht vorstellen, wie genervt alle waren.
In Frankfurt beim Frühstück. Eine Frau telefoniert, während die Gäste frühstücken, laut mit ihrer Freundin und zeigt über den Bildschirm, wie das Frühstücksbuffet aussieht. Ein genervter Gast sagt etwas. Ich war es nicht. Manchmal ist es weniger Stress, nichts zu sagen.
Am Donnerstag an der Bushaltestelle in Hannover. Jemand telefoniert in einer fremden Sprache auf der Bank laut. Ich habe mich gleich woanders hingesetzt.
Im Zug sitzt ein Pärchen und unterhält sich leise. Keiner wird gestört. Alles im grünen Bereich.
Eine Person im Zug fragt mich, ob sie kurz ein wichtiges Telefonat führen dürfe, da der Zug verspätet sei. Und dann sei aber Schluss. Kein Problem.
Gestern habe ich noch einige Dinge für das Turnier eingekauft. Eine Horde Jugendlicher kam mir entgegen. Oh, ah, oh, ah – naja, wir sind auch einmal jung gewesen. Wir haben uns dann nett unterhalten und sogar abgeklatscht.
Ihr könntet sicherlich viele solcher Beispiele aus Schule, Arbeit, Freizeit, Sport, Reisen, beim Einkaufen, im Restaurant usw. hinzufügen, wo wir gemeinsam nur den Kopf schütteln können aber auch überraschend gut läuft.
Mit diesen Beispielen möchte ich aber deutlich machen, dass Menschen besonderer Herkunft, besonderen Geschlechts, besonderen Alters, besonderer Ausbildung, besonderen Berufes, besonderer Religion nicht per se, nicht per Definition, per Gruppe ein Problemfall sind. Wir hören dies häufig, wir lesen dies häufig. Gerade in den letzten Tagen und Wochen. Ich könnte euch aber viele Beispiele nennen, wo mir Personen aus den sogenannten „Problemgruppen“ geholfen haben und viele Beispiele aus den sogenannten „Nicht-Problemgruppen“, die mich im Stich gelassen haben. Es hängt häufig / immer von den Menschen selbst ab, wie sie wahrgenommen werden.
Es wäre schön, wenn wir bei unserem Turnier Vorurteile abbauen und viel Spaß und Freude gemeinsam haben könnten. Eine Siegermannschaft wird es natürlich auch geben.