Auswertung und Blaupause (Blueprint) für Interessierte: Eine symbolische Welle um die Welt aus Solidarität zu jungen Menschen: Viele Gruppen, Schulen, Vereine, Organisationen und Einzelpersonen beteiligen sich in der Welt - in Wolfsburg für Projekte für Kinder und Jugendliche geradelt

(27.06.2021) Der CVJM Wolfsburg führt seit 27. Jahren Fahrrad-sponsoren-Rundfahrten für Projekte für und mit Kinder und Jugendliche in der Welt durch und ist damit ein Vorreiter und Ideengeber für derartige Aktionen unter dem Stichwort „Bewegung und soziales Engagement“ in der Region. Schon Anfang der siebziger Jahre hat der hiesige CVJM bei Basaren in der Wolfsburger St. Marien-Kirchen-Gemeinde mitgearbeitet und mitgeholfen. In den siebziger Jahren wurden zudem Wohlfahrtslose verkauft und Altpapier gesammelt (mit Pfadfindern zusammen), um soziale Projekte zu unterstützen. In den achtziger Jahren wurde damit begonnen, bei Freizeitsportturnieren (mit der Pudelmütze) Geld unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die diakonische Arbeit einer evangelischen Schule in Madrid/Spanien zu sammeln, mit der wir bis heute Kontakt haben.

 

Im letzten Jahr wurde durch die Pandemie Interessierten schon die Möglichkeit gegeben, vor Ort – dort wo sie leben - mit einer Aktion an der Sponsorenrundfahrt teilzunehmen. In diesem Jahr wurde im Austausch mit einem Mitglied des Y’s Men’s Club aus Singapur herausgearbeitet, diese Aktionen vor Ort noch zu verstärken und weltweit durchzuführen. Im letzten Jahr sind schon Mut-Mach-Mails und Mut-Mach-Fotos gesendet, Mut-Mach-Telefonate geführt und DANKEschön-Postkarten verschickt worden – und die Rückmeldungen waren wunderbar und sehr dankbar. Im Jahr 2019 wurde die Aktion „(symbolische) Schritte für Frieden und Toleranz – 175 Jahre YMCA“ durchgeführt.

Im Februar 2021 begannen die Planungen für die „symbolische Welle“ und die Fahrradsponsorenfahrt im Rahmen des Bündnisses „Niedersachsen packt an“ und des Bundesprogramms „Integration durch Sport/ Radfahren vereint“ am „internationalen Tag gegen Kinderarbeit“. In der Rundmail vom 21. Januar 2021 zum Thema des Monats Januar/Februar 2021 wurde auf die Fahrt hingewiesen ebenso wie bei der Mut-Mach-Mail „Fit bleiben: Leib, Geist, Seele“ vom 27. Januar 2021. Die gesamtgesellschaftliche Situation zeigt, dass „die symbolische Welle um die Welt aus Solidarität zu jungen Menschen“ notwendig ist. Die Deutsche Sportjugend (dsj) hat jetzt Unterstützung der mentalen Gesundheit Heranwachsender unter dem Hinweis „Das Leben im Sport ist bunt - mental gesund“ gefordert, da „Aktuelle Studien zeigen, dass sich 71 % der Kinder und Jugendlichen durch die bestehenden Beschränkungen der Pandemie psychisch belastet fühlen“. (DOSB-Presse Nr. 19 vom 15. Juni 2021). Die im Nachrichtensender ntv (16. Juni 2021) zitierte TUI-Jugendstudie hat herausgefunden, dass sich für 52 % der europäischen Jugend unter 26 Jahren ihre Lebenssituation zum Schlechteren verändert hat. Der Wolfsburger Geschäftsbereich „Sport“ weist im Schreiben vom 16. Juni 2021 auf verschiedene Programme hin, unter anderem auf das Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche für die Jahre 2021 und 2022“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Der CVJM auf vielen Ebenen und der LandesSportBund (LSB) Niedersachsen starten voll durch. Und das Land Niedersachsen hat laut Zeitung (19. Juni 2021) ein Programm gestartet, um „Kindern etwas zurückgeben zu wollen.“ Diese niedrigschwellige Aktion zeigt die Notwendigkeit auf, etwas für jungen Menschen zu tun, auf sie hinzuweisen.

 

Für die Sponsorenfahrt wurde ein Grußwort gesucht und der Informations-Flyer entwickelt. Der Präsident des deutschen CVJM, Steffen Waldminghaus, erklärte sich freundlicherweise bereit, dass Grußwort zu schreiben. Übersetzungen der Tour-Idee in elf Sprachen wurden ins Internet gestellt. In den CVJM-Rundmails bis zum 12. Juni 2021 wurde auf diese internationale Aktion hingewiesen. Zusätzlich wurden Bekannte aus der ganzen Welt und der internationale YMCA/ CVJM in verschiedenen Sprachen angemailt. Ein farbenfrohes Maskottchen mit einem hohen Aufforderungscharakter für Jung und alt – der „radelnde Elefant“ - wurde erstellt. Der europäische YMCA, der CVJM-Landesverband Hannover, der LandesSportBund Niedersachsen, Kirche und Sport, „Niedersachsen packt an“, der niedersächsische Freiwilligendienst für Ehrenamtliche warben unter anderem für diese „symbolische Welle“ und die Wolfsburger Tageszeitungen veröffentlichten mehrfach Artikel und Fotos. Allein schon durch die intensive und vielfältige Öffentlichkeitsarbeit wurde auf die Idee, auf Auswirkungen der Pandemie für junge Menschen hinzuweisen, bekannt und darüber gesprochen. Auf die Nutzung von „social media“ wurde verzichtet, damit keine „Fake-News“ und bittere Kommentare zu lesen sind. Andere Initiativen und Teilnehmende haben die gemacht und werden es gemacht haben. Uns fehlt da aber der Überblick.

 

Die Aktion startete in Asien (dort geht die Sonne auf), Australien, ging über Europa, Afrika über den Atlantik nach Amerika und über den Pazifik wieder zurück nach Asien.

 

In Wolfsburg wurde die 27. Fahrradsponsoren-Rundfahrt und weitere Aktionen in Schulen und anderen Plätzen durchgeführt. Durch die Sponsoren-Fahrt sollen Projekte mit Straßenkindern in Kambodscha, Schulprojekte in Indien, Afrika und Spanien, die Arbeit mit Flüchtlingskindern in Griechenland und Kolumbien/Venezuela und sozialsportsportliche Angebote in Wolfsburg unterstützt werden. Die Projekte sind so ausgewählt, dass sie auf verschiedenen Kontinenten waren. Kontakt mit dem Ordnungsamt und dem Gesundheitsamt in Wolfsburg wegen der Vorgaben in der jetzigen Zeit wurden aufgenommen und ein Fahrrad-Pannendienst wurde organisiert. Verpflegung für den Rundkurs (Wasser, Obst und Kekse) wurde gekauft. Räumlichkeiten im Haus der Jugend wurden angemietet. Als Stopp wurde Westhagen ausgewählt. Dort gab es eine Ausstellung über die Entstehung des multi-kulti Stadtteils. Bei der Begrüßung wurden zwei Unterstützer und eine Unterstützerin geehrt.

 

Zielgruppe

 

Zielgruppe waren Kinder, Jugendliche und Junggebliebene, die sich mit jeder Aktivität beteiligen durften. In der Kürze der Zeit kamen Meldungen aus rund 70 Standtorte – davon die Hälfte internationale Orte. Von – natürlich – Fahrradfahren über viele sportliche Aktivitäten wie Laufen, Fußball spielen, Karate über den Hund ausführen und mit den Enkeln spazieren gehen bis hin zu Kochen, in den Gottesdienst gehen und Singen und Müll sammeln waren viele kreative Aktivitäten vertreten. Es nahmen hunderte von Personen um den Globus teil.

Erfolg/ Wirkung/Nacharbeit

 

Es ist eine gelungene Aktion.

 

Die Öffentlichkeitsarbeit ist intensiv und vielfältig. Es wird gesondert noch Material zu Ihnen geschickt werden (falls die Technik wieder klappt).

 

Am Ende fehlte die Zeit. In der letzten Woche kamen täglich Anmeldungen. Es wurde deutlich, dass sich jetzt die Idee herumgesprochen hatte. Heute Morgen (21. Juni 2021) kam noch eine Anfrage von einer Organisation in Deutschland, die sich gern beteiligt hätte.

 

Während der Vorstellung in den Monaten von Februar bis Juni 2021 kam es durch Vorschläge und Hinweise zu einer Weiterentwicklung der Aktion. Von Interessierten kamen Fragen und Impulse, die die „symbolische Welle“ nach vorn brachte.

 

Durch den vielfältigen Austausch per Mail und das Telefon wurden Ideen von Gruppen weitergetragen. Beispiel: In Athen wurde Müll gesammelt. Dies griff eine Schule in Wolfsburg auf. Und ein 85-Jähriger sammelte dann mit seinem Elektromobil Müll in seinem Stadtteil auf. 

 

Das Maskottchen (der „radelnde Elefant“) kam sehr gut bei den Empfängern an, da er im Normalfall bei Menschen weltweit positiv belegt ist.

 

Bei der Ausschreibung/ Werbung gab es Verständnisschwierigkeiten. Manchmal wurde nicht verstanden, dass jede Aktivität willkommen ist. Am Anfang wurde möglicherweise davon ausgegangen, dass es eine „Super“-Leistung sein muss, dass Politiker dabei sein müssen usw.. In Mails und Telefonaten wurde darauf hingewiesen, dass jede Aktivität zählt. Gerade diese Kommunikation – de persönliche Ansprache - führte zum stärkeren Verständnis für die Lebenssituation von jungen Leuten. Und als der Begriff „la Ola“ (die Welle) eingeführt wurde, war die Idee verständlicher. Trotzdem müsste in Zukunft stärker die Idee vermittelt werden!!! Fragen waren unter anderem:  Nur Fahrrad fahren? Wie funktioniert die symbolische Welle? Ihr könnt dort, wo ihr wohnt und lebt, mitmachen – im Freien und im Gebäude. Darf jede und jeder mitmachen, einzeln, in Familien und in Gruppen? Müssen Fotos sein? („Nein. Wir waren wohl bei unseren Planungen etwas zu euphorisch. Manche dürfen keine Fotos schicken und auch der Namen darf nicht öffentlich werden. Und manche wollen nicht. Kein Problem. Aber wir setzten euch gern in unsere Fotogalerie und erwähnen euch im Text. Wer möchte, erhält eine farbenfrohe Urkunde und eine Danke-Postkarte“).

 

Aus Australien und Neuseeland konnten wir keine Teilnehmende willkommen heißen.

 

Kontakte mit vielen Personen in der ganzen Welt sind entstanden.

 

Ein Gruppenmitglied arbeitet jetzt im Arbeitskreis „weltweit“ des CVJM Norddeutschland mit.

 

Die „World YMCA Resource group on the environment“ (CVJM Weltbund/ YMCA World Alliance) nahm Kontakt mit uns auf.

 

Sehr schön war, dass über Gefängnismauern hinweg bei der „symbolischen Welle“ zusammengearbeitet wurde. Nur zur Kenntnis: Justizvollzugsanstalten dürfen Zurzeit nicht vom CVJM Wolfsburg wegen der Hygienevorschriften besucht werden. So konnte aber der Kontakt aufrechterhalten bleiben.

 

Es wird noch eine „Informations-Mail“ an die im Verteiler notierten Empfänger in der Welt geben, damit sie über den Fortgang der „symbolischen Welle“ Bescheid wissen und Auskunft geben können.

 

Teilnehmende, Helfende, Sponsorinnen, Sponsoren, Daumendrücker und Mutmachende erhalten farbenfrohe Urkunden und DANKE-schön-Postkarten – wie jedes Jahr.

 

Eine intensive Nacharbeit im CVJM Wolfsburg (und möglicherweise mit und in anderen Gruppen) ist für den Juli 2021 geplant.

 

Die „symbolische Welle“ kann als Blaupause für ähnliche Formate dienen.

 

Die geplante Spendensumme von 3.000 Euro für die Projekte für Kinder und Jugendliche bei der CVJM-Fahrradsponsorenfahrt wird erreicht werden.

Zeitraum

 

Die Monate Februar bis in den Juli 2021 hinein werden für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung benötigt.

 

Teilnehmerinnen und Teilnehmer

 

Es nahmen mehrere hundert junge und junggebliebene Personen an der „symbolischen Welle“ teil. Vor Ort mussten die jeweiligen Pandemie-Bestimmungen beachtet werden. Aus Australien und Neuseeland konnten wir keine Teilnehmenden willkommen heißen. Bei der Fahrradsponsorenrundfahrt in Wolfsburg waren es 30 Aktive.

 

Förderung

 

Die „symbolische Welle“ konnte sehr kostengünstig durchgeführt werden. Es werden städtische und kirchliche Zuschüsse in geringem Maße in Anspruch genommen. Möglicherweise gibt es durch die Teilnahme an einem Wettbewerb in Wolfsburg noch (geringe) Fördermittel. Verschiedene Organisationen haben unter anderem Stoffbeutel, T-Shirts, Umhängetaschen, Jacken, Kugelschreiben, Fahrradsättel und –klingeln kostenlos zur Verfügung gestellt, die an Teilnehmende als „DANKEschön“ weitergeleitet wurden. Auf jeden Fall ist sichergestellt, dass die 3.000 Euro Spenden voll den Projekten zur Verfügung stehen.

 

Ehrenamtlichkeit/ Hauptamtlichkeit

 

Beim CVJM Wolfsburg wurde nur ehrenamtlich gearbeitet. Bei den anderen Gruppen werden sicherlich auch Hauptamtliche mitgearbeitet haben. Es war ein angenehmes Miteinander.

 

Fazit

 

Wir sind stolz, als so kleine Organisation so eine Welle „gemacht“ zu haben, getreu dem Motto „denke global und handele lokal“ und „denke lokal und handele global“. Es war viel Arbeit, aber es war eine gelungene Sache!