Netzwerkveranstaltung "Geflüchtete Mädchen und Frauen im Sport" - Netzwerkveranstaltung - "Wie gelingt über Sport Integration?" - Experten diskutieren im Eventcenter der Volkswagen Arena - viele Tipps für die Praxis im Verein - Sporthallenvergabe und Wertschätzung wird bemängelt

(28.10.2018) „Geflüchtete Mädchen und Frauen im Sport in Wolfsburg“ war das Thema einer Netzwerkveranstaltung des Bündnisses „Willkommen im Fußball“ am Sonntag im Eventcenter der Volkswagen Arena. Die Wolfsburger Bündnispartnern – das städtische Integrations-referat sowie der Geschäftsbereich Sport, der SSV Vorsfelde, die Freizeitliga Wolfsburg und die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH - hatten dazu eingeladen. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch die Egidius-Braun-Stiftung und dem StadtSportBund Wolfsburg. „Willkommen im Fußball“ ist ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung, initiiert und gefördert von der DFL Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

 

 

Im Impulsvortrag „Wie gelingt über Sport soziale Integration?“ zeigte Professorin Dr. Tina Nobis von der Humboldt-Universität zu Berlin den Stand der gegenwärtigen Situation in der deutschen Gesellschaft und im deutschen Sport auf und gab interessante Ratschläge für Vereine, zum Beispiel die direkte Ansprache und ein "Schutzraum" für Frauen. Ihr Fazit:

 

  • Einbindung und Teilhabe gelingt nicht automatisch,
  • erfordert Reflektion über eigene Vereinskultur,
  • erfordert Bereitschaft zu Veränderung
  • und dennoch und gerade: Das Engagement der Vereine und Ehrenamtlichen ist beachtlich.

 

Eva Grote-Girmendonk (Fabi Wolfsburg), Dagmar Dieterich-Henning (Caritas Wolfsburg), Florian Bonenberger (Regenbogenschule), Johannes Schreiber (LandesSportBund Niedersachsen) und Jörg Warnke vom SV Barwedel berichteten in der Gesprächsrunde über ihre Angebote für Mädchen und Frauen.

 

Im World Cafe stellten Katharina Freudenberg (Willkommen im Fußball Freiburg), Johanna Small (Champions ohne Grenzen Berlin), Dagmar Dieterich-Henning (Caritas), Manfred Wille (CVJM Wolfsburg), Günter Schütte (Flüchtlingshilfe Wolfsburg) und Mira Lotz (Willkommen im Fußball Dortmund) als Best-Practice-Beispiele ihre Vereins-Aktivitäten vor.

 

Moderatorin Barbara Messer betonte: „Es muss eine Herzensangelegenheit von uns sein, Mädchen und Frauen in den Sport zu bringen. Es müssen niedrigschwellige Angebote gemacht werden.“ Maximilian Erdmann und Patrick Gundel vom VfL: „Für Männer wird schon viel getan. Jetzt müssen wir über unsere Netzwerke auch Frauen erreichen.“ Maximilian Erdmann ergänzte: "Es ist sehr wichtig, was wir im Netzwerk machen." Reiner Brill von der Sportverwaltung: „Wir müssen Konzepte und Bedarfsgerechte Angebote entwickeln, um Frauen stärker zu erreichen. Sie sind ein großes Potenzial für Vereine.“ Und Ursula Sandvoß vom Stadtsportbund Wolfsburg fasste die Meinung der Teilnehmer zusammen: „Es ist schon viel getan worden – aber wir können noch mehr machen.“

 

Sport und das CVJM-Motto "Leib, Geist, Seele" sind eine gute Schutzimpfung gegen die Unbillen des Lebens - besser als Knoblauch
Sport und das CVJM-Motto "Leib, Geist, Seele" sind eine gute Schutzimpfung gegen die Unbillen des Lebens - besser als Knoblauch

Der Christliche Verein Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg engagiert sich seit 46 Jahren im Sozialsport – deshalb sind wir auch 1976 Mitglied im LandesSportBund (LSB) Niedersachsen geworden. Zuerst haben wir Sport im Gefängnis durchgeführt. Zur Info: Am 18. November 2018 fahren wir zum Tischtennis in die Justizvollzugsanstalt Wolfenbüttel. Seit 40 Jahren sind wir im integrativen Sport aktiv und haben auch das Programm „Sport mit Aussiedlern“ (jetzt: Integration durch Sport) im LSB Niedersachsen und im Deutschen Olympischen Sport mit initiiert.

 

Das CVJM-Motto lautet: Leib, Geist, Seele – wir verfolgen also einen ganzheitlichen Ansatz.

 

Bei uns machen Menschen aus allen Ländern mit, mit verschiedenem Status, Herkunft, Religion, Schicksal, Berufen, Schulbildung, Sozialschwache, Arbeitslose, Schichtarbeiter usw.

 

Bei uns sind Neubürgerinnen und Neubürger - also Newcomer - auch Gebende und nicht nur Nehmende und können in verschiedenen Bereichen mitmachen, mithelfen und mitgestalten – sie sind einfach Artur, Jin, Emma, Mareile, Noufra, Jan, Jana, Ayse, Marcella, Valeri …

 

·        Als Beispiel möchten wir unsere Weltdienstarbeit nennen:

  • Jährliche Fahrradsponsorenfahrten für Projekte für Kinder, Jugendliche und Frauen (Bewegung und soziales Engagement)
  •   (Geld)Sammeln für Projekte für Kinder bei unseren       Freizeitsportturnieren

 

Wir machen auch bei verschiedenen Initiativen und Aktionen mit. Zum Beispiel:

  • „CVJM bewegt“ des CVJM Deutschland
  • Arbeitskreis „Kirche und Sport“ in Niedersach
  • „Integration durch Sport“ LandesSportBund Niedersachsen
  • „Sport integriert Niedersachsen“ LSB Niedersachsen
  • DFB: „Wir sagen Nein zu Rassismus und Intoleranz“
  • „Niedersachsen packt an“ der Landesregierung
  • „Soziale Stadt“ in Westhagen

 

Einige Aktivitäten von uns früher und heute:

  • Wöchentliche Gruppenangebote
  • Familiennachmittage in der Sporthalle
  • Westhagener KirchenCup und NordstadtkirchenCup im Fußball
  • „WesthagenNächte“
  • „Sport und mehr“ in Westhagen
  • „Lauf für Frieden und Toleranz“ 2004 und 2008 in Westhagen
  • „Westhagen spielt“
  • Schwimmkurse für Frauen
  • Fahrten und Lager ins In- und Ausland
  • Pausensport
  • Sport und Sprache
  • Freizeitsportturniere
  • Neue Kultur des DANKEsagens

 

 Auszeichnungen unter anderem:

  • Goldplakette für vorbildliche Integration von Spätaussiedlern durch die Bundesregierung 1991
  • Sportmedaille des Landes Niedersachsens und des LandesSportBundes Niedersachsen 2006
  • Für die Aktivitäten im Strafvollzug bei „Sterne des Sports“ durch den damaligen Bundespräsidenten Dr. Horst Köhler 2007

 

Probleme:

  • Seit Jahren gibt es Schwierigkeiten mit der Sporthallen-Vergabe und jetzt mit Sportzuschüssen für Kinder und Jugendliche durch die Stadt
  • Die Wertschätzung von gemeinwesenorientierten, sozialsportlichen, niederigschwelligen und vorbeugenden Aktionen und Aktivitäten in Wolfsburg sollte ehrlicher sein. Außerdem sollte auch anderen Gruppen, Vereinen und Personen, die andere Zielrichtungen und Zielgruppen haben, unsere volle Achtung und Unterstützung gelten.

 

Wir wollen trotz der oben genannten Schwierigkeiten im Rahmen unserer Möglichkeiten weitermachen!!!