Erstmals JVA-Sportabzeichen in Braunschweig: Sozialsportlerinnen und Sozialsportler vom CVJM Wolfsburg besuchen Justizvollzugsanstalt - Geschicklichkeit ist gefragt - in Vierer-Gruppen werden die Aufgaben durchgeführt - guten Einblick in den Gefängnisalltag-"Opfer nicht vergessen"
Sozialsportlerinnen und Sozialsportler des Christlichen Vereins Junger Menschen (CVJM) Wolfsburg fuhren in die Braunschweiger Außenstelle der Justizvollzugsanstalt (JVA) Wolfenbüttel, um wieder gemeinsam mit Untersuchungshäftlingen Sport zu treiben. Zum ersten Mal führten Dietmar-Gero Meyer und Oliver Grau von der JVA und von Valeri Seifried und Manfred Wille vom CVJM das „JVA-Sportabzeichen“ durch.
„Mit so einer großen Beteiligung von Einsitzenden haben wir nicht gerechnet“, staunte JVA-Sportbetreuer Meyer zu Beginn des kurzweiligen Sportvergleichs. Oliver Grau und Manfred Wille hatten eine Auswahl von Übungen des Sportabzeichens wie Kugelstoßen, Standweitsprung und Laufen zusammengestellt. Außerdem konnten die Hobbysportlerinnen und Hobbysportler noch an Stationen mit Tischtennisbällen und Tischschlägern balancieren, den Volleyball so häufig wie möglich baggern und pritschen und auf einem Gerät rudern. In Vierer-Gruppen bewältigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die sportlichen Aufgaben. Geschicklichkeit war dabei gefragt. Natürlich stand der Spaß und die Freude im Vordergrund. „Wir haben gern Kontakt mit Sportlerinnen und Sportlern von draußen. Ihr seid die Einzige, die seit Jahren zu uns ins Gefängnis kommen“, so die Einsitzenden.
Beim gemeinsamen Essen in der Pausen kamen die Gäste gut mit den Insassen über ihre Situation und über ihr Leben ins
Gespräch. Außerdem beantwortete ihnen noch der evangelische Gefängnispastor Martin Burgdorf Fragen zum religiösen Leben in der JVA. „Wir haben einen guten Einblick in das Leben in einer
Justizvollzugsanstalt erhalten“, stellten die Wolfsburger übereinstimmend fest. Deshalb waren sie der Meinung, dass "bei der vorbeugenden Arbeit mit Kindern und Jugendlichen nicht gespart werden
darf - auch nicht in Wolfsburg." Und weiter: „Opfer dürfen nicht vergessen werden!“ Zum Abschluss des Besuchs spielten die Besucher und Gefangene noch Beachvolleyball.
„Es war wieder eine schöne Aktion. Es ist nicht alltäglich, dass wir so regelmäßigen Kontakt mit einer Gruppe von draußen haben. Im nächsten Jahr werden wir das JVA-Sportabzeichen wiederholen“, zogen Dietmar-Gero Meyer und Oliver Grau ein positives Fazit. Am Ende des Besuches gab es noch Urkunden für die Freizeitsportlerinnen und Freizeitsportler.